Il Redentore im Italien-Lexikon

Auf der Insel Giudecca steht diese Kirche. Von hier aus kann man über den Kanal auf die Piazzetta sehen. Sie eine der beiden Votivkirchen. Die zweite ist Santa Maria della Salute Venedigs. Diese beiden Kirchen sind von der Signoria zur Errettung von der Pest gestiftet worden. Die Il Redentore ist auch Klosterkirche, da ein Franziskanerkloster angegliedert ist. Der Senat von Venedig gelobte am 4. September 1576 den Bau einer Kirche zu Ehren des Erlösers (it. Il Redentore). Vorraus gesetzt die Stadt würde von der Pest erlöst. An ihr litten etwa ein Viertel der damaligen Bevölkerung Venedigs. Es starben fast 50 000 Menschen. Andrea Palladio entwarf im gleichen Jahr die Baupläne. Der Grundstein wurde am 3. Mai 1577 gelegt. Die erste feierliche Prozession über eine Schiffsbrücke fand am 21. Mai des gleichen Jahres statt. Diese wurde von der Piazzetta aus über den Canal della Giudecca geschlagen. Bis zu dem provisorisch eingerichteten Altar auf der Baustelle. Die Pest war im Sommer des gleichen Jahres aus der Stadt verschwunden. Der Bau wurde ab 1580, dem Todesjahr Palladios, unter Antonio da Ponte weitergeführt. 1592 wurde die Il Redentore eingeweiht. Zwei Entwürfe legte Palladio der Signoria vor. Der für einen Zentralbau wurde verworfen. Angenommen wurde der zweite Plan eines Longitudinalbaus, der den Vorgaben des Konzils von Trient für einen funktionierenden Kirchenraum besser entsprach. Bei Sicht von vorne die Frontseite des Langhausdaches nimmt sie die selbe Dreiecksform wie die an der Fassade an, was sehr raffiniert ist. So liegt hier eine besonders geschickte Staffelung der Formen nach oben und auch zur Seite vor. Sie sind jeweils in der Tiefe nach hinten versetzt. Eigentlich sind es insgesamt drei Tempelfassaden ineinander verschachtelt. So umrahmt die erste den Eingang mit zwei Säulen und einer kleinen Dreiecksbekrönung. Von der zweiten wird diese Keimform umschlossen, als eigentliche Fassade mit einem großen Dreieck auf vier Säulen - zwei runde innen, zwei rechteckige außen. Bei direkter Sicht von vorne lässt sich eigentlich die dritte erkennen. Sie ist eine Art virtuelle Wiederholung dieser Grundform hinweg über mehrere Raumebenen. Durch die seitlichen angeschnittenen Dreiecke wird die Vorderseite des Langhausdaches als Dreiecksform im Rücksprung verlängert. Dadurch ergibt sich eine virtuelle Dreiecksform auf mehreren Ebenen. Diese hinterschneidet das große Frontdreieck. Abgeschlossen wird in vollendeter Harmonie durch eine gewaltige Kuppel mit begleitenden Türmchen. Die Kirche ist ein langgestreckter Saal. Auf jeder Längsseite wird er von drei Kapellen begleitet. Von drei im Grundriss gleichgroßen Konchen wird die Vierung, geschlossen. Diese wird von der großen Kuppel überwölbt. So entsteht der Eindruck eines Zentralbaus mit einem verlängerten westlichen Arm, dem Langhaus. Die Konche im Osten wird durch eine Säulenstellung gebildet. Sie schließt den Hochaltarraum ab. Gleichzeitig öffnet sie den Raum zu dem folgenden Mönchschor.

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