Villa Foscari im Italien-Lexikon

Die Villa Foscari wird La Malcontenta genannt. Sie hat ihren Platz an einem der Mündungskanäle der Brenta nahe bei Fusina. Sie wurde nach Plänen des italienischen Architekten Andrea Palladio erbaut. Dies geschah zwischen 1550 und 1560. Eine wichtige Verkehrsverbindung stellte früher der Brenta-Kanal dar, an dem dieVilla gelegen ist. Er verband Padua mir der Universität der Lagunenstadt und der Stadt Venedig. Mit dem Schiff war die Villa gut erreichbar. Die Malcontenta ist den repräsentativen Villen zugehörig, die man seit dem 15. Jahrhundert erbaute. Die Brüder Nicolò und Luigi Foscari waren Auftraggeber der Malcontenta. Sie kamen aus einer der mächtigsten Familien der Stadt. Diese hatte mit Francesco Foscari einen der großen Dogen und Kriegshelden der Republik. Andrea Palladio hatte die Villa 1560 für die Brüder erbaut. Sie wurde von Beginn an auch ökonomischen genutzt. Sie beherbergte Ställe, Gesinde- und Wirtschaftsbauten. Es gab auch Mauern und Tore sowie eine kleine Kirche. Doch lediglich das Herrschaftsgebäude ist noch erhalten. Es befindet sich in einem weitläufigen Park in isolierter Lage. Bedeutende Gäste wie der französische König Heinrich III besuchten die Villa. Er war 1574 Gast der Foscar. Von der Schmuckverordnung befreit trugen die Venezianerinnen bei derartigen Anlässen Juwelen, Spitzen und Roben. Diese waren von solcher Pracht, dass der dänische König Friedrich IV. 1709 die venezianische Porträtistin Rosalba Carriera beauftragte. Sie sollte zur Erinnerung Miniaturen anfertigen. In der jetzigen Generation befindet sich die Villa wider im Eigentum der Familie Foscari. Der Bau wurde gewissenhaft renoviert. Eine Legende wonach der Name “Malcontenta”, die Unzufriedene würde auf eine Dame des Hauses Foscari zurück gehen, hält sich. Hier nach sollte diese hierher verbannt gewesen sein, auf Grund des Ehebruchs. Rchtig ist jedoch, dass der Name von dem Protest der Städte Padua und Piove di Sacco gegen die 1431 von Venedig angeordnete Grabung eines neuen Bettes für den Brentakanal her rührt. An ihm liegt heute das Dorf Malcontenta. Die Villa verbindet Motive aus der venezianischen Bautradition mit der klassischen Architektur. Sie wirkt einfach. Nur der Putz des Kubus wirkt graphisch dekoriert. Ihm sind 2 Fassaden vorgelagert. Eine großartige Säulenvorhalle mit sechs ionischen Säulen findet sich auf der Wasserseite. Die Säulen tragen einen Dreiecksgiebel. Die zweiläufige Treppe ist symmetrisch angeordnet. Sie führt auf die Höhe des hohen Sockels. Der Wasserseite ist das Hauptgebäude zugewandt. Palladios architektonische Leistungen zeigt die Fassade der Gartenseite. Die Disposition der Innenräume kann man durch die Verteilung Fensteröffnungen sehen. Der Querschnitt des Hauptsaals wirde von der mittleren Thermen-Fenstergruppe abgebildet. Der zentrale krezförmige Saal bekommt so genügend Licht. Palladio war mit seinen Materialien sehr sparsam. Er verwendete so auch hier verputztes Ziegelmauerwerk, selbst für die Säulen verwendet. Vor möglichem Hochwasser geschützt liegt das Hauptgeschoss drei bis vier Meter über dem Uferniveau.

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